Pingels Erbe bleibt Herausforderung
Erfolgreiche Saison zu Ende. Förderverein steckt neue Aufgaben ab. EU unterstützt neues Reetdach für die Pingelhof-Scheune.
Da fiel Hans-Werner Beck sichtlich ein großer Stein vom Herzen. „Für die Scheune wird es ein neues Reetdach geben. Bis zu 40 000 Euro will die Lokale Aktionsgruppe Warnow-Eldeland dafür aus EU-Fördertöpfen zur Verfügung stellen“, so der Chef des Pingelhoffördervereins auf der Jahresmitgliederversammlung. Seine Mitstreiter nahmen es erfreut zur Kenntnis. Doch bekanntlich gehören Licht und Schatten untrennbar zusammen. „Damit können wir 80 Prozent der Kosten für das neue Dach finanziell abdecken. Doch der verbleibende Teil, unsere Eigenmittel, dürften eine große Herausforderung werden“, gibt Hans-Werner Beck zu bedenken. Der Förderverein, so Schatzmeister Hermann Freude, hat gut gewirtschaftet und am Ende rund 3000 Euro in der Vereinskasse. Die wurde maßgeblich mit Spenden von Einzelpersonen und Firmen gefüllt. „Es wird darauf ankommen, wie wir Förderer für unsere Ziele, die einmalige Hofanlage für kommende Generationen zu erhalten, begeistern“, meint der Vereinsvorsitzende. Vor allem die Sparkasse und die VR-Bank gehören seit Jahren zu den Unterstützern. Und auch das restliche Vereinsvermögen des kürzlich aufgelösten Domsühler Karnevalsvereins in Höhe von rund 1000 Euro wurde für den Erhalt des Pingelhofes zur Verfügung gestellt. Einig ist man sich, dass es beim Reet für die alte Scheune nicht nur um ein Dach, sondern die Substanz der ältesten Hofanlage im Parchimer Land geht.
Für Zuversicht sorgt die beachtliche Liste mit dem Erreichten. Schon zum Beginn der Saison konnte die frühere Küche, die heute als Büro für die Museumsführerin genutzt wird, saniert werden. Und auch der alte Backofen, dessen Dach stark verschlissen war, ist längst erneuert. Erfolgreich haben Mitarbeiter des Arbeitsmarktprojektes der Start GmbH ein grünes Klassenzimmer fertig gestellt. Damit verbessern sich die Bedingungen für Projekte mit Kindern und Jugendlichen maßgeblich.
Auch das gesellige Leben bekam in der zurückliegenden Saison neue Impulse. Erstmals hat das Junge Staatstheater den Pingelhof als Bühne für sich entdeckt. „Die rund 300 Zuschauer machen Lust auf mehr. Da sind wir uns mit dem Intendanten des Theaters einig“, so Hans-Werner Beck. Er hat sich inzwischen auch an die Leitung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gewandt und den Pingelhof als neuen Spielort auf dem Lande empfohlen.
Fest steht bereits, dass die Abschlussveranstaltung für die sechsten Tüffelwochen der Lewitz am 27. Oktober 2018 erstmals auf dem Pingelhof stattfinden wird. Der Verein Lewitz e.V. rechnet dann mit bis zu 1000 Besuchern aus nah und fern.
Text und Foto: Wolfried Pätzold
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